Paris Fashion Week lockt mit VIP-Aufgebot und Pharrell Williams Debüt
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Mit seiner ersten Kollektion für Louis Vuitton eröffnet der Allround-Künstler Pharrell Williams, bekannt durch seinen Welthit „Happy“, am Dienstag die Fashion Week in Paris mit der am meisten erwarteten Modenschau des Jahres.
Als Ankündigung veröffentlichte er online ein Foto von sich vor dem Musée d'Orsay, an dem ein riesiges Plakat hängt, auf dem die schwangere Rihanna bunte Taschen mit dem LV-Logo trägt. „Er gab uns einen Vorgeschmack auf seine Vision“, sagte Pierre Alexandre M'Pelé, Redaktionsleiter von GQ France, gegenüber AFP.
Der 50-jährige Star mit dem Look eines Teenagers arbeitete in der Vergangenheit bereits mit großen Marken wie Chanel und Louis Vuitton zusammen, hat aber jetzt die schwere Aufgabe, die Nachfolge des im November 2021 plötzlich verstorbenen Virgil Abloh anzutreten, der durch die geschickte Verbindung von Luxus und Streetwear zum Star der Millennials wurde.
Die erste Modenschau von „Pharrell“ eröffnet die Prêt-à-porter-Woche, die traditionell jungen Kreationen vorbehalten ist, und dürfte eine Menge Prominenz anziehen, angefangen bei den zahlreichen Musen der Marke, darunter die Schauspielerin Zendaya („Dune“, „Euphoria“).
Als Musiker, DJ, Produzent und Designer, der sowohl mit dem Künstler Takashi Murakami als auch mit Rapper Jay-Z zusammenarbeitet, ist Pharrell Williams „ein Star der Popkultur“ mit einer „Kohorte von Fans aller Altersgruppen“, fasst Alexandre Samson, Leiter der Abteilungen Haute Couture und zeitgenössische Kreation im Palais Galliera, für AFP zusammen. Der Vorstandsvorsitzende von LVMH, Bernard Arnault, der die ersten Entwürfe der Kollektion gesehen hat, sagte, sie sehe „sehr, sehr interessant“ aus.
„Es ist eine der am meisten erwarteten Kollektionen der Fashion Week und ein sehr markanter Moment in der Geschichte der Mode“, sagte Samson. Er erwartet etwas, das „extrem verführerisch und fröhlich, sehr designorientiert und für alle leicht erkennbar“ sein wird.
„Chamäleon“
Pharrell Williams verkörpert „die Pluralität, die Transversalität. Er ist ein extrem talentierter Mensch. Er ist eine Art Chamäleon, eine Muse mit vielen anderen Qualitäten, die früher von einem künstlerischen Leiter verlangt wurden“, betont Pascaline Wilhelm, Beraterin für Mode und Textilien. Sein atypisches Profil und die vielen Berühmtheiten, die er mitbringt, verleihen der Männermodewoche noch mehr Bedeutung, da sie der Damenmodewoche fast die Schau stiehlt.
„Die Entwicklung der Männermode, die Jahre gebraucht hat, um ein Terrain zu finden, auf dem sie sich ausdrücken kann, ist sichtbarer als die der Damenmode. Die Hinterfragung von Geschlecht, Männlichkeit und Weiblichkeit ermöglicht ihr heute viel kreativere Ausdrucksformen, ohne karikaturistisch zu sein", stellt Wilhelm fest.
Einer der Designer:innen, die man im Auge behalten sollte, und der diese Werte verkörpert, ist der türkischstämmige Franzose Burc Akyol, der mit seiner 2018 gegründeten gleichnamigen Marke in das offizielle Programm aufgenommen wurde. Der Absolvent des Französischen Modeinstituts, der von John Galliano bei Dior und Nicolas Ghesquière bei Balenciaga lernte, hat Cate Blanchett und Cardi B mit seiner sinnlichen Eleganz für Männer und Frauen verführt. Seine Modenschau findet am Dienstag statt, noch vor der von Pharrell Williams.
Saint Laurent und Celine sind die beiden großen Abwesenden dieser Modewoche. Mit Ausnahme der letzten Fashion Week für Männer, bei der die Modenschau in Paris stattfand, hat Anthony Vaccarello, der künstlerische Leiter von Saint Laurent, die Präsentation seiner Männerkollektionen stets ausgelagert. Die jüngste Modenschau fand nach New York, Malibu, Venedig und Marrakesch letzten Montag in Berlin statt.
Auch Hedi Slimane, der als einer der einflussreichsten Designer der Männermode gilt, präsentiert seine Kollektionen außerhalb des offiziellen Programms. Seine nächste Modenschau findet am 3. Juli in Paris statt (AFP).
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.fr. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.